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Peter Ablinger:
3 Minuten für Berenice
für Sopran und einen Tänzer
1988 und 1991






Rechteck, aus der Partitur zu "3 Minuten für Berenice I", 1988



3 MINUTEN FÜR BERENICE II
für Sopran und einen Tänzer


3 Minuten für Berenice ist kein Werk. Es ist ein Fluß, der manchmal anhält um sich zu zeigen, um sich fotografieren zu lassen. Vor 3 Jahren bei der Uraufführung war es eine 2 Stunden andauernde (eigentlich zeitlose) ununterbrochene Live-Performance. Das Publikum konnte daran vorbeiziehen oder eine Zeit verweilen.

Diesmal haben wir gemeinsam mit Sopran und Tänzer eine "konzertante Fassung" in 12 einminütigen Einzelsequenzen erarbeitet. Und das nächste mal?

3 Minuten für Berenice ist wahrscheinlich höchst irrational. Es geht vielleicht um einen Moment zwischen den Momenten : Der Moment des Übergangs zwischen zwei Tönen, zwischen dem Anfangen und dem ersten Klang, des Wechsels von der einfachen Gegenwärtigkeit zur theatralischen Präsenz, des Umkippens von Wirklichkeiten, des Paradigmenwechsels ohne Erinnerung an das vorangegangene Paradigma - den Moment des Wechsels selber und nicht der Ebenen davor oder danach! - etc. Wenn ich das Gemeinsame all der vielen Namen und Ausprägungen gefunden haben werde, wird 3 Minuten für Berenice vielleicht auch abgeschlossen sein und zum Werk werden.


P.A.,3/91


Roland Barthes: "2 Zwänge" aus "Das Rauschen der Sprache"



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